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Grenzen setzen – warum uns das so unfassbar schwer fällt

Grenzen setzen klingt simpel. In der Realität ist es das Gegenteil.


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Viele meiner Klientinnen sagen „Ja“, obwohl sie „Nein“ meinen. Sie wissen zwar genau, dass sie etwas nicht wollen. Aber die Schuldgefühle, Angst vor Ablehnung oder das Bedürfnis nach Harmonie lässt sie automatisch ja sagen.


Das Problem dabei & die Folgen

Grenzen setzen bedeutet, den eigenen Raum zu markieren. Das Problem dabei ist, dass meine Klientinnnen gelernt haben, dass sie das nicht dürfen, wenn sie dazugehören wollen. Dh. ihnen wurde beigebracht, dass sie sich anpassen müssen, um dazuzugehören. "Wenn ich mitmche, Verständnis zeigeudn brav bin, werde ich gemocht."

Dadurch wirken Grenzen dann wie ein Risiko. Die genau das gefährden. Das Nervensystem speichert dann: Anpassung = Sicherheit, Nein = Gefahr.

Im Alltag wirkt sich das bspw. so aus:


  • Du übernimmst Aufgaben im Job, obwohl du eh schon in Arbeit untergehst. Oder einfach keine Lust dazu hast.

  • Im Meeting schluckst du deine Meinung runter, statt klar zu widersprechen.

  • Du sagst Treffen zu, obwohl du eigentlich Ruhe willst.

  • Du hörst stundenlang zu, obwohl du absolut keine Lust darauf hast.


Auf Dauer wirkt sich das so aus, dass du ständig erschöpft bist. Müde bist und verspannt. Weil die To-Do Liste und die Bedürfnisse anderer wichtiger sind, als deine eigenen.


Deine Freunde, Partner oder Kollegen wissen dadurch nie woran sie wirklich sind. Diese „Jas“ sind unehrlich. Sie töten Respekt und Vertrauen. Und du verlierst das Gespür dafür, was du wirklich willst. Weil die Grenze Außen und Innen immer mehr verschwimmen.


Warum fällt Grenzen setzten so schwer?

Grenzen setzen heißt nicht, hart oder egoistisch zu sein. Grenzen sind die sichtbare Linie deiner Bedürfnisse. Sie entstehen aus deinem Nervensystem heraus:


  • Gefühle zeigen dir, was dir wichtig ist.

  • Bedürfnisse geben die Richtung.

  • Wenn du diese ignorierst, verlierst du Energie.


Viele Glaubenssätze blockieren das:


  • „Ich darf niemanden enttäuschen.“

  • „Meine Bedürfnisse sind weniger wichtig.“

  • „Nur wenn es den anderen gut geht, bin ich sicher.“

  • "Ich bin böse/egoistisch, wenn ich nein sage."


Diese Sätze stammen aus der Kindheit. Kinder, die spüren, dass Wut, Rückzug oder Abgrenzung von den Eltern mit Liebesentzug beantwortet wird, lernen: Ich darf nicht nein sagen.


Sie empfinden dann als Erwachsene Schuld, wenn sie doch mal nein sagen. Glauben, sie seien dann hart, böse oder egoistisch. dh. diese Einstellung über Grenzen setzen hatten zwar früher mal eine gute Absicht - nämlich deine Zugehörigkeit zu sichern. Aber heute behindern sie dich. Sie  halten dich ans Außen gebunden. Und führen dazu, dass du dich von dir selbst entfernst.


Konkrete Schritte / Übung


Wichtig ist, dass du verstehst, dass du heute eine Wahl hast. Und dass du rausfindest, welche Ängste, Sorgen stecken, wenn du Grenzen setzt. Du kannst dir folgende Fragen stellen:


  • Was ist die gute Absicht hinter meinem Verhalten?

  • Was ist das Schlimmste was passieren kann, wenn ich nein sage.

  • Erkenne den Glaubenssatz: Welcher Satz springt an? „Ich könnte als egoistisch wirken“?

  • Atme und erde dich: 4 Sekunden ein, 6 aus. Spüre Füße oder Hände.

  • Führe einen Antwortpuffer ein mit einem Standard-Satz: „Danke fürs Fragen. Ich überleg mir das und melde mich heute Nachmittag.“ Damit gewinnst du Zeit. Und kannst dein Nervensystem regulieren und damit bessere Entscheidungen treffen.

  • Stop-Wort für dich etablieren. Dann stellst du dir drei Fragen: Will ich das? Kann ich das? Was ist mein Preis/die Konsequenz?

  • Sag ein klares Nein in einer Alltagssituation – kurz, ohne Erklärung. Und beobachte was intern bei dir passiert.


Grenzen setzen ist also nicht das Nein an sich. Sondern die erlernte Angst davor, damit Liebe, Zugehörigkeit oder das Bild "ich bin eine gute Frau/Mutter/PartnerIn" zu verlieren.

Grenzen setzen ist kein Luxus, sondern die Basis von einem selbstbestimmten und vor allem auch gesunden Leben. Es ist der erste Schritt raus aus Anpassung – und rein in ein Leben, das sich wirklich nach dir anfühlt.


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